Versandkostenfrei?
Ich verstehe die Kunden. Schliesslich übertrumpfen Online-Händler sich gegenseitig mit “Gratis-Lieferung”, “Same-day-Delivery” und vielen anderen Services. Viele Konsumenten sind nicht mehr bereit, für den Versand zu bezahlen.
Ich habe gerade einige Wochen in das Thema Logistik, Versand und Fulfillment investiert. Das war nicht immer spassig. Auch hier stellt sich für Startups irgendwann die Frage: “Wann ist die kritische Grösse erreicht, um sich eine “professionelle” Logistik-Lösung zu leisten?”
Die Ansätze sind vielseitig. Ein eigenes Lager? Eigenen Logistik-Partner? Kooperationen mit anderen Firmen? Brauch ich schon ein ERP? Ich könnte jetzt stundenlang auf die einzelnen Themen und Ansätze eingehen. Eines haben fast alle gemeinsam - sie kosten (viel) Geld.
Ich hab für mich festgestellt, dass es für ein ERP und einen “professionellen” Logistik/Fulfillment-Partner noch zu früh ist. Bestellst du heute bei mir im Online-Shop, wird deine Bestellung von Mitarbeitern des Vereins Lernwerk verpackt. Wir schaffen damit Arbeitsplätze und ermöglichen Personen den Wiedereintritt ins Berufsleben. Ich schätze diese Zusammenarbeit und das Engagement des Vereins sehr.
Warum also kostet ein Versandkuvert CHF 5 obwohl es “nur” mit CHF 2.60 frankiert ist? Weil da viel mehr dahinter steckt als das sichtbare Porto - welches wohlgemerkt in der Schweiz tatsächlich sehr hoch ist. Die Verpackung, die Lagerkosten, die persönliche Karte, das Konfektionieren durch MENSCHEN, der Weg zur Post…
No Bullsh!t ist ein Startup. Ich habe mich der Nachhaltigkeit, Ehrlichkeit und Regionalität verschrieben. Das heisst nicht, dass sich gewisse Prozesse und die damit verbunden Kosten irgendwann verändern (können). Aber für den Moment ist es, wie es ist.
Für alle, die keine Versandkosten bezahlen wollen, gibt es die Möglichkeit, bei meinen Partnershops einzukaufen. Eine Übersicht gibt es hier.
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- Tags: company Nachhaltigkeit versand
2 Kommentare
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Beatrice Graf am
Liebe Nicole, danke dass du zu diesem Thema einen Beitrag veröffentlicht hast. Vergleicht man die Portokosten mit dem Aufwand, den es an Zeit und Geld kostet, deine Produkte in einem Laden zu besorgen (sofern man den natürlich nicht grad um die Ecke hat), ist das Porto doch mehr als gerechtfertigt. Und zu wissen, dass ich damit auch noch Menschen, die es in unserer Gesellschaft etwas schwerer haben mithalten zu könnnen, etwas geben kann, tut mir richtig gut. Ich bin so dankbar für deine Produkte vor allem die Deos, und hoffe sehr, dass du diese noch ganz lange herstellen wirst.
Ich stelle es mir anstrengend vor, diesen Druck der Konsumenten auf euch Produzenten auszuhalten, immer alles billig und versandkostenfrei zu bekommen. Meine Tochter liebt deine Deos ebenso wie ich. Da für sie die Versandkosten in ihrem zur Verfügung stehenden Budget, eher hoch sind, bestellen wir jeweils zusammen und teilen uns das Porto. Ich verbinde das Liefern der Ware an sie jeweils mit einem Besuch…wunderbar.
Alles Gute und herzliche Grüsse
Beatrice
Super Beitrag liebe Nicole!
Ich finde es super, wie offen und transparent Du mit dem Thema umgehst. Schlussendlich muss alles jemand bezahlen und auch das Einpacken ist nicht einfach gratis. Wenn ich mir jeweils die Preise der Shops anschauen, die “gratis” verschicken, dann ist dies oft bestenfalls ein Nullsummenspiel für den Besteller, oft jedoch auch deutlich teurer, obwohl er “gratis” geliefert bekommt… :-) Wir haben in unserem Online-Shop für Orchideen, Grünpflanzen und Zubehör auch die gleiche Regelung wie Du: Ab 100.- gratis, darunter verrrechnen wir die Selbstkosten für den Versand.